Guten Morgen,

Ich glaub ich ergreife Mal an dieser Stelle das Wort, da ich der Initiator dieser Chose bin.

1. Grundlagen

Unsere Motoren stammen aus einer Zeit in der die Ingenieure mit Blick auf andere typische Urlaubsländer wie Italien die Kennfelder an den Worst Case abstimmen mussten (Fahrt mit Anhänger bei 30 Grad Celsius und miesem Italosprit). Als Ergebnis wurden ziemlich viele Sicherheiten hinterlegt (Normal Benzin mit 91 Oktan ist schon lange passé).
Unsere alte Motoren nutzen die Kühlwassertemperatur, Position des Luftmengenmessers, Drehzahl des Motors, Drosselklappenschalter, ggf. Lambdasonde um daraus die Einspritzmenge und den Zündzeitpunkt zu berechnen. Mehr Anpassung gibt's nicht, weil keine Sensoren verbaut sind, die Klopfen oder ähnliches erkennen können. Die Einflussmöglichkeiten eines anderen Kennfelds sind daher auch entsprechend gering und diese Pseudo Leistungssteigerungen (+10 Ps, +20 Nm) sind unseriös.

2. Heute

Super 95 ist heute Standard und moderne Kfz verfügen über die Kopfsensoren um die Zündung anpassen zu können.

3. Möglichkeiten
Moderne Kennfelder sind an den besseren Sprit angepasst im dem sie die unnötigen Sicherheiten herausnehmen. Autos können dann etwas besser am Gas hängen und ggf. Ein zwei 10tel weniger Sprit benötigen, wobei auch hier viel subjektiv ist.

4. Erfahrungswerte

Ich baue sehr viele Rennmotoren (2.8l/3.0l Auf m20 Basis inkl. 6 Gang Umbauten) und dort gibt es 2 Möglichkeiten. Professionell: Auto auf nen Prüfstand und genau auf die vorhandenen Komponenten (Luftmengenmesser, Auspuffanlage etc.) Anstimmen für maximale Leistung, Drehmoment etc.
Hobby: Solcher Datensatz eines optimierten Wagens mit identischer Bauteilkonfiguration so nehmen und ausprobieren.
Über die Jahre kamen so viele Erfahrungswerte für "Brot und Butter"Motoren zusammen wie e30 318i-325e und meine 6er Palette.

Bei den modernen Steuergeräten scheint "mehr"zu gehen, da diese mehr Datensätze hinterlegt haben, doch auch die alten ETA Motoren fahren spürbar besser. Getestet hab ich dies mit meinem Fahrzeugen und vorher nachher Probefahrten von Freunden, die nichts von den Umbauten wussten, aber einen Unterschied fest stellten.

5. Motivation
Manch ein Forenuser hat vielleicht meine Beträge zum Umbau des 011er Steuergeräts samt Motorkabelbaum verfolgt (82-84er Baujahr). Ich hab's hinbekommen und hatte daher den Chip übrig, doch die Restauration verzögert sich. Dann kam eben Oli um die Ecke mit einem nervigen Geräusch am Fahrzeug bei dem der Hausschrauber die sündhaftteure Servopumpe auf Verdacht tauschen wollte. Ich konnte ihn durch einen Wechsel der Wapu samt Riemen vor Schlimmeren bewahren. Beiläufig kamen wir eben drauf, dass man doch mein optimiertes Steuergerät mal ausprobieren könnte und so kams dann.

Wer es auch mal ausprobieren möchte, der ist herzlich dazu eingeladen. Habe folgende Steuergeräte optimiert auf Lager: 635 CSI 2 Geber motronic BJ. 84-87 mit elek. leerlaufsteller(218ps), cs/1 635csi mit und ohne Kat (211/220 PS)
Dann alle e30 von 316i bis 325e/i sowie Rennmotoren mit diversen Nockenwellen.

6. Abschließender Hinweis
Wunder darf man keine erwarten,aber je nach Modell und Pflegezustand hängen die Fahrzeuge definitiv besser am Gas, verlieren in bestimmten Bereichen ihre Durchzugsschwäche (besonders 325i e30) und brauchen kaum messbar weniger Sprit. Es ist eher was für das fahrfreudende Popometer.

Grüße hony